Kompetenzaufbau für eine bessere Glaubenskommunikation – das ist das
Ziel des neuen Studiengangs an der Ruhr-Universität Bochum. “Wir müssen
einen neuen Typus kirchlicher Mitarbeiter ausbilden", sagt der
Kommunikationsexperte Erik Flügge. Er hat gemeinsam mit Prof. Dr.
Matthias Sellmann und Dr. Anna Neumaier den Studiengang entwickelt. Im
Januar 2021 startet der weiterbildende, überkonfessionelle
Master-Studiengang “Crossmediale Glaubenskommunikation" an der
Ruhr-Universität Bochum.
In Deutschland gehört noch immer mehr als die Hälfte der
Gesamtbevölkerung zur katholischen oder evangelischen Kirche. Dennoch
erreichen die etablierten Strukturen der beiden Kirchen nur einen Anteil
dieser vielen Millionen Mitglieder. Die Kirche der Zukunft wird auch
weiterhin von lokalen Zusammenkünften, vom Gebet und vom gemeinsam
gefeierten Gottesdienst leben. Aber sie wird zusätzlich stärker als
jemals zuvor Glaubensinhalte medial vermitteln müssen. Das bedeutet für
Teile des kirchlichen Personals eine Veränderung der Arbeitsschwerpunkte
und erfordert andere Kompetenzen als die Arbeit in den Gemeinden.
Mit dem berufsbegleitenden Master Crossmediale Glaubenskommunikation
schafft die Katholisch-Theologische Fakultät der RUB nun erstmalig eine
universitäre, praxisorientierte Weiterbildung für kirchliches Personal
und alle, die sich im Bereich der Glaubenskommunikation professionell
weiterentwickeln wollen. Der Masterstudiengang kombiniert die
wissenschaftlichen Disziplinen der Theologie, der Religionssoziologie
und der Kommunikationswissenschaft erstmalig in einem gemeinsamen
Ausbildungsangebot. Geschult wird nicht Journalismus – dafür gibt es
genug hervorragende Weiterbildungsangebote. Das Berufsziel ist das
Konzipieren und Managen von ‚Public Relations‘ für Glaube und Kirche.
Präsenz- und Onlineseminare
Der Studiengang zielt ab auf AbsolventInnen der Geistes-, Sozial-,
Kulturwissenschaft sowie der Theologie und Kommunikationswissenschaft.
Aber: Die Zertifikate für einzelne Semester kann jede und jeder
erwerben. Um einen Masterabschluss zu erhalten, müssen einige Auflagen
berücksichtigt werden, wie beispielsweise ein Bachelor-Abschluss.
Der Studiengang wird aus Präsenz- und Onlinekomponenten bestehen und
2.400 Euro pro Semester kosten. “Der Studiengang arbeitet kostendeckend.
Weiterbildende MA-Studiengänge erhalten in der Regel keine staatliche
Unterstützung. Die Kosten decken die Honorare der Dozentinnen und
Dozenten, Verwaltungsgebühren und weiteres", erklärt Dr. Anna Neumaier.
Die Weiterbildung ist angelegt auf sechs Semester in Teilzeit. Der
Studiengang ist bislang noch nicht akkreditiert, das Verfahren soll aber
im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen seien, so Prof. Dr.
Sellmann. Wer im ersten Jahr Zertifikate und Diplome erwirbt, kann sich
diese nach erfolgreicher Akkreditierung anrechnen lassen. Interessierte
können sich bei Manja Kleffmann (manja.kleffmann@rub.de)
informieren und sich auf eine unverbindliche Liste setzen lassen.
Anfang September 2020 veröffentlicht das Team das konkrete Curriculum
des gesamten Studiengangs und stellt die Lehrenden vor.