Macht und religiöser Eigensinn in der vorkonziliaren Kirche
Untersuchung der proaktiven und kreativen Selbstbestimmung der Gläubigen in einer scheinbaren top-down-Kirche des Gehorsams
Das Thema Macht hat innerkirchlich und theologisch in den letzten Jahren eine enorme Aufwertung erfahren. Allerdings mangelt es an historischen Perspektiven. Häufig wird so für die vorkonziliare Kirche von einem deutlichen Gegensatzpaar zwischen einer allmächtigen Amtskirche und einem ohnmächtigen Kirchenvolk ausgegangen. Das Ziel des Projektes ist es, dieses Gegensatzpaar in historischer Perspektive zu dekonstruieren. Es nimmt dafür bewusst eine Perspektive von unten ein und fragt an ausgewählten Konfliktfeldern in Anlehnung an Alf Lüdtkes Arbeiten zum historischen Eigensinn, den er v.a. für Arbeiter im Kaiserreich erforscht hat, nach dem religiösen Eigensinn des Kirchenvolkes.