Evaluation des Pastoralen Prozesses „Wo Glauben Raum gewinnt“
Ein Generalvikariat nimmt sich selbst unter die Lupe.
Kurzdiagnose: Auf welche Herausforderungen reagiert das Projekt?
Das Forschungsprojekt nimmt den dreijährigen pastoralen Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ im Erzbistum Berlin in den Blick. Er startete im Advent 2012, um Antworten auf wesentliche Umbrüche und die zentralen Herausforderungslagen unserer Zeit für Kirche und Gesellschaft zu finden: bspw. ein verändertes Verhältnis des modernen Menschen zu Glaube und Kirche, den demographischen Wandel und die sinkende Zahl der Priester (weitere Informationen).
Der Prozess gliedert sich in zwei Phasen: „Während der „Findungsphase“ durchlaufen die Pfarreien einen Prozess der geistlichen Besinnung und Selbstvergewisserung. Sie suchen nach geeigneten Nachbarpfarreien, mit denen sie sich eine gemeinsame Zukunft in einem „Pastoralen Raum“ vorstellen können. Am Ende der Findungsphase steht die Gründung eines solchen Pastoralen Raums. Seit dem Ersten Advent 2017 ist die „Findungsphase“ abgeschlossen. Die 105 Pfarreien haben sich zu 35 Pastoralen Räumen zusammengefunden.
Diese befinden sich nun in der „Entwicklungsphase“. In den drei Jahren (die als Jahre bezeichneten Abschnitte können auch über die Zeit von 12 Monaten hinausgehen) der „Entwicklungsphase“ erarbeiten die weiterhin selbständigen Pfarreien eines Pastoralen Raums gemeinsam mit den Orten kirchlichen Lebens, wie sich das künftige Zusammenleben konkret gestalten soll. In der „Entwicklungsphase“ geht es im ersten Jahr ums Kennenlernen, im zweiten um die Ausarbeitung eines Pastoralkonzeptes und im dritten um die Entwicklung einer gemeinsamen Pastoralstruktur der künftigen Pfarrei. Denn am Ende der „Entwicklungsphase“ steht die Gründung einer neuen Pfarrei.“ (weitere Informationen)
Laufzeit: Februar 2020 – September 2020
Projektbeschreibung
Das Kooperationsprojekt nimmt den dreijährigen pastoralen Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ im Erzbistum Berlin in den Blick. Es geht darum, mit denjenigen Personen, die den Prozess in Gänze durchlaufen haben, gemeinsam zu erheben, wie der Prozess erlebt wurde und ob er als reiner Struktur- oder auch als ein geistlicher Prozess wahrgenommen wurde.
Kurzgefasst: Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten des bisherigen Prozesses zu erheben. Der Fokus richtet sich dabei
auf die strukturellen Maßnahmen,
die pastoralen Veränderungen und
das Verhältnis, in dem beide zueinanderstehen.
Die Ergebnisse tragen dazu bei, die Begleitung des Prozesses auf Seiten der verantwortlichen Servicestelle „Projekte und Prozesse“ noch passgenauer zu organisieren. Als Projektpfarreien wurde die vier Pfarreien ausgewählt, die zum 01.01.2020 als neue Pfarrei gestartet sind: Hl. Drei Könige Nord-Neukölln, St Josef Treptow-Köpenick, St. Bernhard Stralsund-Rügen-Demmin, St. Otto Usedom-Anklam-Greifswald.
Im Laufe des ersten Projektphase (März bis Juni) werden an allen vier Pfarreistandorten leitfadengestützte Interviews mit der verantwortlichen Leitung sowie fokussierte Gruppendiskussionen mit den haupt- und ehrenamtlich Engagierten, die den Prozess vor Ort hauptsächlich mitgetragen haben, geführt. Die Fragen gliedern sich in fünf Ebenen: der Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ an sich, die Ebene der Pfarrei, die Rolle von Mitarbeitenden, die Ebene der Verwaltung und Pastoral vor Ort.
In der zweiten Projektphase (Juli bis September) werden die Interviewmaterialien ausgewertet. Dabei steht mitunter auch die Frage im Fokus, welche Elemente des dreijährigen Prozesses sich als gut und tragend bewährt haben und welche Elemente einer Verbesserung bedürfen, sodass „Wo Glauben Raum gewinnt“ insgesamt eine Anpassung erfährt.