Faithpwr – kreative Menschen erzählen anderen von ihrem Glauben
Wie geht Glaubenskommunikation auf instagram?
Kurzdiagnose: Auf welche Herausforderungen reagiert das Projekt?
Kirche und Glauben sind in digitalen Kulturwelten, und insbesondere im Bereich erfolgreicher Social Media wie Instagram, deutlich unterrepräsentiert. Dies ist insofern fatal, als dass der digitale Lebensraum für viele Jugendliche und junge Erwachsene hochrelevant für alle Fragen ihrer Lebensrealität ist. Zugespitzt formuliert: Was hier nicht vorkommt, das wird von Jugendlichen und jungen Erwachsenen häufig auch nicht wahrgenommen; und es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung verstärkt. Infolgedessen ergibt sich auch für Kirche und eine gegenwärtige Theologie die Notwendigkeit, die Lebensrealität digitaler Kulturwelten in interaktiver Präsenz zu berücksichtigen, Teil einer digitalen Kulturwelt zu sein und neue Zielgruppen zu erschließen bzw. bestehende nicht zu verlieren. Trotz der Relevanz und ersten Bemühungen ist es Kirche in der deutschsprachigen Landschaft bisher nur in Ausnahmefällen gelungen, diese Möglichkeiten jenseits von klassischen Webseiten zu nutzen. Dies gilt insbesondere für die Plattform Instagram: Während Facebook & Co aus Sicht der Jüngeren bereits zum „Medium der Eltern“ geworden sind, ist Instagram mittlerweile die meistgenutzte und relevanteste Anlaufstelle im social web für Jugendliche und junge Erwachsene.
Kooperationspartner: tba Laufzeit: seit 2019
Projektbeschreibung
„Faithpwr“, so der Arbeitstitel für das Instagram-Projekt und den gleichnamigen geplanten Instagram-Account, ist als Angebot von und für junge Christen im Alter von 19-29 Jahren ge-dacht. Damit diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen erreicht werden können, bedarf es gerade in der Glaubenskommunikation medial vermittelter und dennoch individueller und vor allem persönlich-authentischer Übersetzungsleistungen, die aus einem biografischen Narrativ heraus formuliert werden. Storytelling (deutsch: „Geschichten erzählen“) kann hier als we-sentliches Tool genutzt werden, das es ermöglicht, auch komplexe und tiefgründige Sachver-halte in lebensrelevante und damit verständliche Alltagssituationen hinein zu übersetzen. Im Kontext des Instagram-Kanals bedeutet dies zunächst die Arbeit an der Frage, wie glaubens-bezogene Inhalte mit einem gezielten Blick auf die medialen Logiken von Instagram und die vom Medium vorgesehenen Formate (Foto-Feed, Instagram-Stories, Kommentar- und Ab-stimmungsfunktionen, Private Messages) und Genres (wiederkehrende Formate und Hash-tags, Memes etc) vermittelt werden können. Anspruch des Vorhabens ist es weiterhin, auf dieser Grundlage einen Instagram-Account einzurichten und diesen über mehrere Monate hinweg mit glaubensbezogenen Inhalten zu bestücken, die von einem jungen Redaktionsteam gestaltet werden. Dabei sollen die Eigenlogiken der Plattform auch in der Hinsicht ernst ge-nommen werden, dass der direkte Austausch mit den dortigen NutzerInnen gezielt gesucht und (etwa über kollaborative Content Creation) der Aufbau einer Community rund um Glau-bensthemen gefördert werden soll. Der geplante Instagram-Kanal soll mithin das Potenzial zur Selbstexploration von Social Media für eine authentische Glaubenskommunikation nutzen und in einem für Jugendliche und junge Erwachsene adäquaten Format betrieben werden.
Für die Umsetzung bauen wir dabei auf unsere Expertise aus erfolgreich abgeschlossenen social-media-bezogenen Projekten und orientieren uns in der Arbeit an fünf Erfolgsfaktoren:
Persönlich & authentisch: Der Kanal wird von einem klar erkennbaren und verlässlichen Team betreut, zusammengesetzt aus jungen MitarbeiterInnen des zap:bochum sowie ausgewählten externen Beitragenden. Die Beitragenden kommunizieren dabei auch ihre Haltung zum (insbesondere katholischen) Glauben und beziehen persönlich Stellung zu Themen rund um Kirche und Religion.
Interaktiv & viral: Erfolg auf Instagram lebt von authentischen und persönlichen Bezügen, aber auch von Viralität und Community-building. Die Beiträge rufen daher immer wieder die FollowerInnen auf, Inhalte zu teilen oder selbst Stellung zu den eingespielten Themen zu beziehen (etwa in Kommentarspalten oder Privatnachrichten). Die Inhalte werden entsprechend auf diesen Anspruch hin konzipiert (etwa: kompakte Sachinformationen, Memes, Abstimmungen, Aufruf zum Einreichen eigener glaubensbezogener Bilder oder Stories).
Strategisch: Wir arbeiten mit klaren Genres und Formaten und einem entsprechenden Redaktionsplan, der in der Kommunikation auf für die FollowerInnen verlässliche Wochenrhythmen setzt. Dafür greift das zap:bochum auf das bestehende und über Jahre aufgebaute Netzwerk (via silentMod und 1-31.tv) aus jungen content creators, den KollegInnen der katholischen und evangelischen Medienarbeit sowie säkularen Profis (vor allem 1Live, funk) zurück.
Durchführung
Um einen inhaltlich und ästhetisch anspruchsvollen Instagram-Kanal zur gegenwärtigen Glaubenskommunikation zu entwickeln, wurden zunächst eine Anforderungsanalyse mittels SWAT erstellt sowie ein crossmediales Design erstellt, und das redaktionelle Konzept des Kanals entwickelt. Der Aufbau des Accounts ist durch chronologisch wechselnde Themen und regelmäßig wiederkehrende Formate (Wochenhashtags) strukturiert, die zum Nachdenken und Austausch anregen sollen. Die Formate werden in der Regel von einem Redaktionsteam konzipiert und betreut, darüber hinaus werden über Kooperationen weitere Teammitglieder gewonnen werden, die durch ihre fachliche Expertise und authentische Ausdrucksfähigkeit einzelne Themenwochen übernehmen.
Wiederkehrende Formate sind u.a.:
#motivationmonday: Religionsbezogener Gedanke/Story, die zum Nachdenken und Austausch innerhalb der Community anregt. Power zum Wochenbeginn. Gut mit einem „Grafikpost“ im Feed verbunden, also einem inspirierenden Spruch, ansprechend gestaltet. Gibt den Followern die Möglichkeit, den Beitrag zu reposten, Freunde darunter zu verlinken oder den Spruch (wenn er in der Story gepostet wurde) als Hintergrund für ihr Smartphone zu nutzen.
#factsthursday: Did you know that…? Ein kleiner, überraschender Fakt über Kirche, Religion, andere Religionen, vielleicht gekoppelt mit einer Umfrage oder einem Voting.
#featurefriday: Wir stellen einen anderen Account vor, der authentisch von seinem Glauben erzählt, und empfehlen ihn unseren Followern.
#believerssunday: Was glaubst Du? Wir stellen Leute vor – aus der Community oder darüber hinaus – die erzählen, was sie bewegt, ein schönes Glaubenserlebnis aus der Woche, eine besondere (glaubensbezogene) Entscheidung in ihrem Leben.