Evaluation der Ausbildung zum/zur Ehrenamtskoordinator/in
Evaluation des ‚Projekts für Förderung von Engagement und Mitverantwortung in den Kirchengemeinden‘ im Erzbistum Köln
Kurzdiagnose: Auf welche Herausforderung reagiert das Projekt?
Das Erzbistum Köln legte im Oktober 2016 einen „Fonds zur Förderung von Engagement und Mitverantwortung in den Kirchengemeinden“ auf. Ziel des Fonds war es, zur Verwirklichung der im Rahmen des pastoralen Zukunftswegs intendierten diakonischen Kirchenentwicklung im Erzbistum beizutragen. Eine zentrale Maßnahme des Fonds ist die Einstellung von insgesamt 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Engagementförderung mit jeweils einer halben Stelle in den Seelsorgebereichen für die Dauer von vier Jahren. Diese Stellen wurden im Laufe der letzten Jahre sukzessive besetzt. Innerhalb dieser frühen Implementierungs- bzw. Konsolidierungsphase der Maßnahme übernimmt die Evaluation des zap zwei Funktionen: Durch den Abgleich der erzielten Wirkungen mit den Schlüsselzielen der Maßnahme leistet sie eine Kontrollfunktion, durch die Analyse von Wirkungsbedingungen legt sie die Grundlage für eine optimierte Abwicklung. Das Projekt reagiert damit auch auf die elementare Frage nach einer zukunftsfähigen Sozialform von Kirche, genauer: Wie lässt sich die Arbeit von freiwillig Engagierten in der Kirche angesichts mangelnder Ressourcen effizient gestalten? Und unter welchen Bedingungen entwickelt sich eine tragfähige Struktur für ehrenamtliches Engagement?
Kooperationspartner: Erzbistum Köln Laufzeit: August 2018 – Juli 2020 Projektleitung: Björn Szymanowski
Projektbeschreibung
Wie geht man das Projekt an?
Das Projekt zielt auf die Evaluation der Engagementförderung im Erzbistum Köln. Dafür arbeitet es mit Methoden der Evaluationsforschung. Die Evaluationsforschung unterscheidet grob zwischen zwei Arten von Evaluationen, die das Studiendesign maßgeblich beeinflussen: zwischen der summativen und formativen Evaluation. Die summative Evaluation überprüft die Wirksamkeit einer Maßnahme anhand von ermittelten Effektgrößen nach Abschluss der Maßnahme. Einen formativen – oft erkundenden – Charakter besitzt eine Evaluation, wenn sie begleitend zur Abwicklung der Maßnahme Wirkungen kontrolliert und Wirkungsverläufe identifiziert, auf deren Basis eine steuernde Justierung während der Implementierung der Maßnahme möglich wird. Diese Form der Evaluation liegt dem Projekt zugrunde. Bei der formativen Evaluation besteht das Studiendesign in der Regel aus einer Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden.
Welche Arbeitsphasen durchläuft das Projekt?
Folglich gliedert sich das vorliegende Evaluationsprojekt in drei Phasen: Sie beginnt mit einer quantitativen Vorstudie, um zu ermitteln, welche Schlüsselziele mit welcher Intensität bereits in den von der Maßnahme betroffenen Seelsorgebereichen verwirklicht sind (Prävalenz). Darauf folgt eine qualitative Interviewphase, in der es um die Ermittlung von Wirkbedingungen geht, unter denen die Schlüsselziele erreicht bzw. nicht erreicht werden. Auf diese Weise erfasst sie die subjektiven Bewertungen der Beteiligten, die nur schwer skalierbar sind, und ermöglicht die Beantwortung von Fragen, die in der Vorstudie offenbleiben mussten. Die Ergebnisse der Interviews fungieren als Grundlage für die Metareflexion der im Vorfeld identifizierten Wirkkriterien der Maßnahme Engagementförderung. Abgeschlossen wird die Evaluation durch eine zweite quantitative Studie, die die Erkenntnisse der qualitativen Untersuchung aufnimmt und in ein abschließendes summierendes Bild integriert.
Die Engagementförderung kann prinzipiell aus verschiedenen Richtungen evaluiert werden: aus der (1) Mitglieder-, (2) der Zielgruppen- und (3) der Organisationsperspektive. Da die Steuerung und Optimierung der Maßnahme mit Blick auf die Schlüsselziele und -erwartungen des Erzbistums Köln im Fokus stehen, liegt der Evaluation eine organisationale Blickrichtung zugrunde. Sie fokussiert folglich die Gruppen, die dieser Perspektive zugeschrieben werden können. Neben den Pfarrern, Pastoralteams und den Mitarbeiterinnen wie Mitarbeitern der Engagementförderung zählen dazu auch die ehrenamtlichen Mitglieder in den Pfarrgemeinderäten, die in der Regel an der Umsetzung und Begleitung der Maßnahme beteiligt sind.
Welche Ereignisse sind im Projektverlauf wichtig?
Zum aktuellen Zeitpunkt befindet sich das Evaluationsprojekt in der zweiten Projektphase. Auf der Grundlage der Vorstudie konnten Erkenntnisse gesammelt werden, die einen ersten Einblick in Maßnahmen der Engagementförderung im Erzbistum Köln geben und in die qualitative Interviewphase miteinfließen. Neben den regelmäßigen Treffen der Steuerungsgruppe sind die Fachtage „Engagementförderung“, die jährlich vom Erzbistum Köln organisiert werden und an denen das zap im Rahmen des Evaluationsprojekts sowohl konzeptionell als auch inhaltlich mitwirkt, wichtige das Evaluationsprojekt begleitende Ereignisse.
Wo kann man sich über die (Teil)Ergebnisse informieren?
Ein für den internen Gebrauch bestimmter Zwischenbericht ist bereits erstellt.
Weitere Information über die Engagementförderung, zum Fachtag sowie zum Pastoralen Zukunftsweg finden sich auf der Homepage des Erzbistums Köln: