Typisierung der citypastoralen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum sowie Handlungsempfehlungen für die Citypastoral
Die (Post-)Moderne stellt religiöse Gemeinschaften und Institutionen auf der ganzen Welt vor neue Herausforderungen und verlangt innovative Antworten, die der im Wandel begriffenen Lebensrealität der Menschen gerecht werden. Citykirchenprojekte schaffen eine religiöse Präsenz in den funktionellen und kommerziellen Stadtzentren, die Tag für Tag Millionen von Besuchern anziehen. Christliche Glaubenskommunikation wird zwischen Einkaufszentren, Bürohochhäusern und Verwaltungskomplexen gestaltet. Es besteht eine große Vielfalt von Sozial-, Organisations- und Praxisformen, die von mobilen Kirchenbänken über offene Stadtkirchen bis zu außergewöhnlichen Architekturen reichen. Geboten werden Kirchencafés, (Wieder-)Eintrittsstellen, Meditationskurse und vieles mehr. Das erste Anliegen des Forschungsprojekts ist es daher, eine Typologie der Citykirchenprojekte in Deutschland zu erstellen.
Kooperationspartner:
Ökumenisches Netzwerk Citykirchenprojekte
Laufzeit: 05/2015 – 08/2018
Das religiöse Angebot der Citykirchen bewegt sich in unterschiedlichen Spannungsverhältnissen zwischen Dienstleistungs- und Gemeinschaftsorientierung, Anpassung an oder Abgrenzung vom urbanen Umfeld usw. Die Stadt bildet ein besonderes Biotop kirchlicher Akteure, das die religiösen Inhalte sowohl formt als auch durch sie geformt wird. Zentrales Anliegen ist es daher, eine Theorie religiöser Arbeit im urbanen Raum aufzustellen und zu evaluieren, ob die städtischen Zielgruppen durch diese erreicht werden. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen besteht die finale Stufe des Projekts in der Weiterentwicklung des Konzepts der Citykirchen sowie der konkreten Erarbeitung und Formulierung von innovativen Handlungsempfehlungen. Das Forschungsdesign greift auf Methoden der qualitativen Sozialforschung zurück.
Ein abduktiver Wechsel zwischen Phasen der Datensammlung und -analyse mündete in die Verfassung diverser Forschungsbeiträge sowie eines Projektabschlussberichts.
Wichtige Ereignisse waren die jährlichen Treffen des Netzwerks Citykirchenprojekte sowie die Akademietagungen, in deren Rahmen Zwischenstände des Projekts vorgestellt wurden. Im Rahmen eines zweimonatigen Forschungsaufenthalts in den USA konnten inspirierende Ansätze für die Citypastoral gesammelt werden. Zwei besondere Highlights waren die Organisation des Panels „Citypastoral“ im Rahmen des zap-Kongresses „Für eine Kirche, die Platz machen“ im Februar 2017 sowie die Ausrichtung der Akademietagung “Die Mitte pulsiert" für die Mitarbeiter der Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks im November 2017.
Als zentrale Learnings des Projektes konnten 16 Thesen formuliert werden, die definieren, in welche Richtung die Citypastoral in den vier Dimensionen des Kirchlichen in den kommenden Jahren entwickelt werden muss, um erfolgreich zu sein:
“Citykirchenarbeit im deutschsprachigen Raum gewinnt Zukunft, wenn…
Organisation
Institution
Interaktion
Inszenierung