Ökumenische Forschung – Tagung des SI EKD mit zap:bochum
Willkommen im O-Werk! Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD (SI EKD) hat seine Jahresklausur 2022 im Austausch mit dem zap:bochum abgehalten. Zwei Tage diskutierten die Teammitglieder der Institute über Forschungsmethoden zur Kirchenentwicklung aus einer konfessionsvergleichenden und ökumenischen Perspektive. Es war die erste große Veranstaltung im O-Werk, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Opelwerke in Bochum. Das zap:bochum hat dort seinen Sitz seit 2021.
Das Herzstück des Austausches waren die Workshops und die anschließende Fokussierung auf gemeinsame Projekte. Die Themen der Workshops umfassten Digitalisierung von Kirche und Religiosität, Engagementforschung in Gesellschaft und Kirche, Evaluation kirchlicher Praxis und religiöser Vitalität sowie kirchliche Innovation und Organisationsentwicklung. Die Institute stellten ihre Arbeitsweisen und Projekte vor, bevor es in den gemeinsamen Austausch ging. So präsentierte beispielsweise das zap:bochum die Evaluationsergebnisse des Projektes „Space 4 Grace“, die digitalen Projekte @faithpwr, eine Glaubenscommunity auf Instagram, sowie die digitale Plattform zur Glaubenskommunikation zap:pool vor. Das SI EKD stellte unter anderem seine Forschungsergebnisse des Kirchengemeindebarometers, der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und seiner Diskriminierungsstudie vor.
Eine Lehre aus der gemeinsamen Arbeit: „Social Media kommt zu wenig in den Befragungen vor“, sagte Petra-Angela Ahrens, wissenschaftliche Referentin für Kirchensoziologie am SI EKD. Bei den beiden Instituten beständen zudem viele Anknüpfungspunkte, resümierte sie. In dieselbe Kerbe schlug zap:direktor Prof. Dr. Matthias Sellmann: Es beständen ähnliche Strukturen, so zum Beispiel bei Fragen zur Innovationsförderung und Führungskultur.
Planung für gemeinsame Projekte gestartet
Zum Abschluss haben sich die Teams darauf geeinigt, dass sie mit der Planung gemeinsamer Projekte beginnen werden. „Künftig wollen das SI und das zap in Forschung, Datenaustausch, Wissenschaftskommunikation und Kirchenentwicklungsstrategie stärker zusammenarbeiten. Die engere Kooperation wird vor allem Synergien schaffen, die aufgrund der thematischen und konzeptionellen Nähe beider Institute auf der Hand liegen: Forschungsergebnisse werden validier und auf breiteren Datenbasen fundiert, die Reichweite wird erhöht und der kirchenentwicklerische Einfluss wird so gestärkt werden“, sagte zap:leiterin Evaluation Dr. Miriam Zimmer. Im Bereich der Evaluation kirchlicher Praxis arbeiten die Teams bereits jetzt zusammen. Dies soll ausgebaut werden. Hier wird über konkrete gemeinsame Projekte nachgedacht, die auf die methodischen und inhaltlichen Expertisen aus beiden Forschungsstätten zurückgreifen können.
SI-Direktor Prof. Dr Georg Lämmlin sagte: „Das war ein sehr bereichernder Austausch. Wir haben festgestellt, was für große Datenschätze wir gemeinsam auswerten können, um Themen zu identifizieren, die für die Zukunft der Kirche eine hohe Relevanz haben“. Prof. Sellmann ergänzte: „Wir möchten stärker gemeinsame Empfehlungen für eine gute Kirchenentwicklung aussprechen.“